Vom Gigantismus zum Minimalismus

Beim Wettbewerb, der vom Markt für die Erweiterung des Kongresshauses mit Preisgeldern in Höhe von 111.340,00 EUR ausgelobt wurde, sollten zu der bisherigen Kongresshausfläche (5.700 m²) 250 Fahrzeug-Stellplätze und eine große Foyerfläche eingeplant werden. Daher gingen für den Anbau Entwürfe in enormer Größe ein.
2016 ging der erste Preis dafür an Henchion und Reuter, Berlin:

Siegerentwurf von Henchion und Reuter, Berlin. Das Büro bekam dadurch automatisch die Gebäudeplanung übertragen. Bisher fielen 320.000 Euro Planungskosten an.
Steinert Architekten, Garmisch-Partenkirchen
Vorschlag von "Steinert Architekten", Garmisch-Partenkirchen
Vorschlag von "WWplus"
Plan von H2M
Plan von SDKS, Darmstadt
Plan vom Architekturbüro Tafkal

Nach diesem nicht nachvollziehbaren Gigantismus beschloss der Gemeinderat im Juli 2018 plötzlich den Abriss unseres 5.700 m² großen Kongresshauses und plante statt dessen ein "Neubaukongresshäuschen" mit nur 2.700 m² Fläche in dieser Art:

Wer soll das noch verstehen? Warum von aktuell 5.700 m² auf über 10.000 m² und dann auf 2.700 m²?

Laut Bürgermeisterin Meierhofer lassen sich in einem neuem, kleinen Kongresshaus wesentlich besser Parallelveranstaltungen durchführen. Laut Ihrer Rechnung soll ein solches Gebäude den jährlichen Zuschuss zum Kongressbetrieb von einer Million auf  eine halbe Million Euro senken. Wobei sie wohl nicht einbezieht, dass weniger Fläche weniger Mieteinnahmen erbringen.

Zu den Bau-/Sanierungskosten sagt die SPD: „Vorangehend sei gesagt, dass eine Sanierung genauso viele Kosten verursachen würde, wie der geplante Neubau„.

Festzustellen ist, dass hier Begriffe vermengt werden: Für die Sanierung unseres Kongresshauses wurde bislang wohl noch nicht einmal ein Kostenvoranschlag eingeholt! Statt dessen werden die Kosten für einen Anbau als „Sanierungskosten“ betitelt, wobei dieser Anbau anscheinend größer ist als der jetzt geplante Kongresshausneubau.

Zudem gibt es für den vom Gemeinderat beschlossenen Kongresshausneubau bis heute nicht einmal einen Plan! Es ist daher nicht möglich für den Kongreßhausneubau die Baukosten zu benennen.

Da in den letzten Jahren nach einem Abriss immer eine flächendeckende Nachbebauung folgte, mit einem meist viel hässlicherem, höheren Bau und der kleine Kongressneubau flächenmäßig ein absoluter Rückschritt ist, fragt man sich, wo der Vorteil dieses Gemeinderatsbeschlusses liegen soll.

Warum einfach, wenn es umständlich auch geht?: Die Erneuerung des Aufzugs und die energetische Sanierung unseres Kongresshauses ist wohl eine zu leichte Übung, um die Kosten zu senken….